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Am Andenken an Adenauer wird nicht gerüttelt!

CDU-Fraktion zeigt sich irritiert von JUSOS-Vorschlag

„Es ist aberwitzig, Schlaglichter auf einzelne Mitgliedschaften oder Entscheidungen zu werfen und ausgerechnet diese Dinge auf einem Hinweisschild festzuhalten, die dem Andenken an Adenauer schaden sollen. Wir halten den Vorschlag für das größte Sommerloch seit Jahren“, kommentiert Stadtrat Thorsten Ehlgötz. Gemeint ist der Vorschlag der JUSOS Karlsruhe-Stadt, die Straßenschilder am Adenauerring mit einem Hinweis auf Adenauers Tätigkeit in der Deutschen Kolonialgesellschaft zu versehen. Ohne historische Einordnung soll zudem betont werden, dass Adenauer ehemalige NS-Funktionäre nach dem Zweiten Weltkrieg rehabilitiert habe.

„Die vollkommen einseitige Darstellung der JUSOS lehnen wir ab“, ergänzt der Fraktionsvorsitzende Tilman Pfannkuch. „Adenauers Verdienste um die Demokratie in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg, die Aussöhnung mit Frankreich und den Frieden in Europa sind nicht verhandelbar. Das kann jeder nachlesen. Es ist nicht das erste Mal, dass wir über die Umbenennung von Straßen und die Anbringung von Hinweisschildern reden. Diese Diskussion ist bei einigen historischen Persönlichkeiten richtig und wichtig. Doch im Fall von Konrad Adenauer wittern wir den Versuch der JUSOS, angesichts der kommenden Bundestagswahl Geschichtsklitterung im politischen Eigeninteresse betreiben zu wollen.“

„Es ist jedoch ganz und gar nicht in unserem Sinne, das Andenken an den ersten Bundeskanzler durch unreflektierte Vorschläge der JUSOS zu beschädigen. Eine zielführende Diskussion über das Für und Wider von ergänzenden Hinweisen auf Straßenschildern sollten wir Wissenschaftlern und nicht selbsterklärten Hobbyhistorikern überlassen“, so Pfannkuch.